STARBUCKS
Dividenden Investment Idee – Spotlight

Quelle: unsplash.com
Starbucks – Das Unternehmen, die Marke, der Kaffee! Das Investment?
Starbucks wurde 1971 von Gerald Baldwin, Gordon Bowker und Zev Siegel als „Starbucks Coffee, Tea and Spice“ in Seattle gegründet. Der Firmenname leitet sich vom 1. Offizier „Starbuck“ des Walfängers „Pequod“ aus Herman Melvilles Roman „Moby Dick“ ab.
Im Jahr 1981 existierten in Seattle bereits vier Filialen von Starbucks. Nachdem 1982 Howard Schultz die Leitung des Einzelhandels und der Vermarktung übernommen hatte, reifte die Idee neben dem klassischen Bohnenverkauf auch zubereiteten Kaffee zum Vor-Ort-Verzehr anzubieten.
Daraus entwickelten sich die ersten kleinen Espresso-Bars in den Filialen von Seattle. Das Unternehmen wie man es heute kennt, wurde am 04.11.1985 nach den Gesetzen des US- Staates Washington in der Stadt Olympia aus der Taufe gehoben. 1987 kaufte Schultz den Gründern Starbucks für 3,8 Millionen US-Dollar ab und expandierte bis 1989 in den USA auf 55 Filialen. 1992 erfolgte der Börsengang und ab 1995 hatte Starbucks bereits 676 Filialstandorte in den USA. Ab 1996 wurden die ersten internationalen Standorte in Asien, Australien, Neuseeland und Großbritannien eröffnet. Bis heute expandierte Starbucks auf über 31.000 Cafes in 75 Ländern mit ca. 346.000 Mitarbeitern.
Die größte Starbucks-Filiale weltweit wurde aktuell in Chicago/USA eröffnet und besitzt eine Gesamtfläche von über 3.000 Quadratmetern auf 5 Stockwerken. Zudem gehört Starbucks mittlerweile zu einer der größten Kaffeeröstereien der Welt.
Starbucks versteht es wie keine andere Marke, ein Gefühl von Zugehörigkeit und Identifikation zu generieren. Gemütliches Beisammensein bei einer Tasse der unzähligen Kaffeevariationen in einem angenehm warmen und behaglichen Ambiente. So bilden die Cafes weltweit den Grundstein für den Erfolg von Starbucks. Wer dort seinen Kaffee genießt, gehört zur Gruppe der „erfolgreichen“ Menschen. So oder so ähnlich kann man das Selbstverständnis von Starbucks beschreiben.
„Starbucks is not in the coffee business serving people. It’s in the people Business serving coffee.“ – (Howard Schultz)

Stand: 10.01.2020
Aktienchart
Quelle: Mit freundlicher Genehmigung von MarketScreener.com
Ausblick & Chancen
Die große Stärke von Starbucks aus Sicht von Income Investoren ist die überdurchschnittliche Dividenden-Wachstumsrate, die für den 5-Jahreszeitraum bei herausragenden 23,4 % pro Jahr liegt. Die yield on cost beträgt nach 5 Jahren 4,69 %. Demgegenüber ist die aktuelle Dividenden-Rendite (FWD) mit 1,81 % eher gering.
Im abgelaufenen Quartal zum Ende Sep. 2019 (Geschäftsjahresende und Q4 bei SBUX) konnte Starbucks mit den vorgelegten Zahlen überwiegend überzeugen. Es wurden 630 neue Filialen eröffnet und die Gesamtzahl erhöhte sich damit auf 31.256 Filialen.

Quelle: Starbucks Investor Presentation
Der vergleichbare Umsatz in den USA sowie Mittel- und Südamerika stieg um 6 %, während sich der internationale vergleichbare Umsatz um 3 % erhöht hat. Der Gewinn pro Aktie (EPS) im abgelaufenen Quartal traf mit $0,70 die Erwartungen der Analysten. Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,1% zu und war damit um $70 Mio. höher als die durschnittliche Schätzung der Analysten. In der nachfolgenden Grafik ist die EPS Entwicklung von 2018 zu 2019 auf non-GAAP Bilanzierung-Basis dargestellt.

Quelle: Starbucks Investor Presentation
Für das Jahr 2020 (FY 2020) erwartet Starbucks ein Umsatzwachstum von 3-4%. Der Gewinn pro Aktie wird auf $3.00-$3.05 geschätzt.
Starbucks befindet sich auch weiterhin auf starkem Wachstumskurs, welcher insbesondere durch den Filialausbau in China getragen wird. Ingesamt betreibt Starbucks in China 4.100 Filialen, davon alleine 600 in Shanghai. Für 2020 plant der Konzern den Ausbau der Filialen auf über 5.000 voranzutreiben, was zu einem weiter steigenden Umsatz führen dürfte. Allerdings erfordert das rasante Wachstum auch hohe Investitionskosten.
Da Starbucks eine nicht ganz so starke internationale Marktstellung wie in den USA besitzt, wurde 2018 eine Allianz mit Nestle geschlossen. Nestle erhielt damals die Rechte zur Vermarktung, zum Vertrieb und zum Verkauf der Marken Starbucks, Teavana, VIA und anderer Starbucks-Marken. Dadurch hat Nestle nun die Option die Marke Starbucks auch in seinem Nespresso- und Dolce Gusto-Universum zu vermarkten. Dafür zahlte Nestle 7,15 Milliarden US-Dollar. Starbucks bleibt weiterhin Lizenzgeber und Lieferant. Diese Allianz beinhaltet für Starbucks erhebliche strategische Vorteile, die in einer weiterhin steigenden internationalen Präsenz sowie einem Ausbau der Marktstellung liegen. Die Möglichkeit Kaffee oder Pads im Einzelhandel erwerben zu können, ermöglicht es Verbrauchern weltweit, sich mit der Marke Starbucks zu identifizieren, in Folge dessen auch die Filialen durch einen Anstieg der Besucherzahlen profitieren dürften.
Darüber hinaus sorgt das Starbucks Reward-Programm für treue Kunden für eine Bindung und entwickelt sich sehr gut. Im dritten Quartal stieg der Anteil an aktiven Mitgliedschaften im Reward-Programm in den USA um 15% auf 17,6 Mio. Kunden.
Risiken
Insbesondere in China hat Starbucks seit Kurzem starke Konkurrenz durch den 2017 gegründeten chinesischen Konkurrenten Luckin Coffee bekommen, welcher ebenfalls auf erheblichem Expansionskurs ist. Luckin Coffee verfüg aktuell über 4.260 Standorte, welche durch einfache Verkaufstände mit innovativer Online-Bestellung in kleinen Filialen repräsentiert werden. Wenn man beachtet, dass Starbucks fast 2 Jahrzehnte gebraucht hat, um ein ähnlich großes Filialnetz in China aufzubauen, erkennt man das rasante Wachstum von Luckin Coffee. Allerdings liegt der Schwerpunkt bei Luckin Coffee eher auf der schnellen Abwicklung der Bedürfnisse des Kunden via Onlineservice und Bezahlung mit dem Smartphone und nicht wie bei Starbucks auf Einkehr- und Wohlfühlatmosphäre. Daher verfolgen beide Konkurrenten unterschiedliche Vorgehensweisen bei ihrem Expansionskurs.
Hinzu kommt, dass Luckin Coffee ein breites Spektrum an Teesorten anbietet und keine extravaganten Kaffekreationen im Sortiment hat. Allerdings bewegt sich Luckin Coffee immernoch im Verlustbereich, schreibt aber ab 2020 voraussichtlich erstmals schwarze Zahlen. Das Angebot von Luckin Coffee wird in der Bevölkerung auf jeden Fall angenommen und die Anzahl der Kunden pro Filiale steigt rasant. Eine weitere Expansion über China hinaus ist nicht auszuschließen, was den Konkurrenzdruck auf Starbucks erhöhen könnte.
Einen Aspekt, welchen man als Investor zumindest im Blick haben sollte, sehen wir aktuell in der Klimakrise. Noch nie in der Geschichte gab es im Bereich des Kaffeeanbaus so hohe Ernteausfälle wie in den letzten Jahren. Gerade in Brasilien wurde auf Grund niedriger Temperaturen und starkem Regenfall ein Minus von 27 % bei der Ernte von Arabica-Bohnen registriert. Auch in anderen Anbaugebieten kam es zu Ernteausfällen. Dadurch stieg der Kaffeepreis massiv an, was mittelfristig zu erhöhten Kosten für Starbucks und im Endeffekt auch für den Endkunden führen dürfte.
Fazit
Starbucks ist neben McDonalds sicherlich eine der interessantesten Systemgastronomie-Aktien auf dem Markt. Howard Schultz hat eine Marke aufgebaut, welche über eine extrem starke Marktstellung verfügt und einen erstaunlichen Identifikationsfaktor besitzt. In Kombination mit dem aktuell rasanten Expansionstempo in China sehen wir hier langfristig viel Potenzial. Dadurch ist der Weg für weitere Umsatz- und Gewinnsteigerungen geebnet, welches die Voraussetzung für die Beibehaltung des starken Dividendenwachstums ist.
Die Allianz mit Nestle und die Konsumentenbindung an das Unternehmen, nicht zuletzt auch durch das gelungene Membership-Progamm ist ein weiterer positiver Faktor. Die Entwicklung und künfitge Ausrichtung des Konkurrenten Luckin Coffee in China sollte man allerdings nicht aus dem Blick verlieren.
Für Income Investoren, die sehr langfristig orientiert sind, ist Starbucks ein interessanter Wert aus dem Consumer Sektor, der zwar aktuell eine niedrige Dividendenrendite aufweist, dafür aber mit hohen Dividenden-Wachstumsraten überzeugen kann. Allerdings ist die Aktie auf derzeitigem Niveau nicht mehr wirklich günstig.
Vielen Dank für den Besuch bei Dividende-um-Dividende!
Hinweis
Die vorgenannten Ausführungen stellen ausdrücklich keine! Kauf/Verkaufsempfehlung dar. Sie spiegeln lediglich unsere Meinung wider und sollen zur Anregung eigener Recherche dienen. -Keine Anlageberatung-
Investments sind immer auch individuell zu betrachten und nicht jedes Investment passt zum Risikoprofil jeder Person.
Der Beitrag wurde mit der größtmöglichen Sorgfalt erstellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit der Zahlen kann allerdings nicht übernommen werden.